Nürnberger Landtagskandidaten aus allen demokratischen Parteien befürworten die berechtigten Forderungen der Freien Schulen in Nürnberg und sagen ihre Unterstützung zu.
Die SPD-Stadträtin Claudia Arabackyj und ihre CSU-Kollegin Barbara Regitz setzen sich bereits im kommunalen Bereich für die Förderung der Schulvielfalt ein und wollen dies auch im Landtag wieder tun. Arabackyj sieht dabei die nichtstaatlichen Schulen häufig als „Vorreiter im System“ und Regitz verweist insgesamt auf die Bildung als unseren wichtigsten Rohstoff. Ein sozial gerechter Zugang zur Bildung, auch zu den Privatschulen, ist den Kandidatinnen der Grünen, Verena Osgyian, Dr. Sabine Weigand und Elmar Heyn besonders wichtig und sie betonen, dass die Anliegen zum großen Teil bereits im Wahlprogramm von Bündnis90/ Die Grünen verankert sind. Auch die FDP-Kandidaten Ümit Sormaz und Andreas Neuner legten den Fokus auf den Erhalt der Schulvielfalt, schon da sie den „Wettbewerb als das beste Konzept“ ansehen. Thomas Schneider von den Freien Wählern ermahnt die Politiker, keine Zwei-Klassen-Gesellschaft in der Bildung zuzulassen. Alle sind von dem Wert der reformpädagogischen Konzepte überzeugt, die die Bildungslandschaft in Bayern bereichern.
Freie Schulen fordern Gleichbehandlung
Zum politischen Brunch lud die Gemeinschaft Freie Schulen Nürnberg die Landtagskandidaten der CSU, FDP, Freien Wähler und Bündnis 90/Die Grünen am 9. Juni 2018 in die MOS Franken. An freien Schulen gehen in Bayern immerhin 14% der Schüler. In Nürnberg haben sich sieben Schulen zur Gemeinschaft Freie Schulen zusammengeschlossen. Dazu gehören die Adolf-Reichwein-Schule, die Jenaplan Schule, das Jenaplan Gymnasium, die Montessori Fachoberschule, das Montessori Zentrum sowie die Rudolf-Steiner-Schule und die Wilhelm-Löhe-Schule. Die Schulen mit unterschiedlichen pädagogischen Konzepten vereint ihr Anspruch auf eine verfassungsgemäße und adäquate Unterstützung. Für die Vertreter der Schulen steht fest, dass eine faire Finanzierung der privaten Schulen eine gesetzlich verankerte Aufgabe des Staates ist. Alle Eltern sollen sich frei für eine alternative Schulform entscheiden können, unabhängig von ihrer finanziellen Situation.
Intensive Gespräche
Beim Brunch an diesem sonnigen Samstagvormittag bringen die geladenen Geschäftsführer, Vereinsvorstände, Schulleiter, Lehrer und Elternvertreter mit den Landtagskandidaten rasch auf den Punkt, wo sie der Schuh drückt: Die Bezuschussung der privaten Schulen steigt nicht in dem gleichen Maße wie die Aufwendungen, die für die staatlichen Schulen zur Verfügung gestellt werden. Nur etwas mehr als die Hälfte der Kosten will der Staat ersetzen. Bei den Förderungen für Inklusion und Digitalisierung bleiben die privaten Schulen bisher ganz auf sich allein gestellt! Der Schulgeldersatz wird seit Jahrzehnten nur für elf Monate gewährt, obwohl z.B. Gehälter und Raumkosten für das ganze Jahr gezahlt werden müssen, die Fahrtkosten werden für Schüler freier Schulen nur zu einem geringen Teil bzw. gar nicht ersetzt, obwohl alle anderen Schüler kostenfrei zur Schule fahren dürfen. Darüber empörte Eltern fragen, ob die Bildung ihrer Kinder an freien Schulen dem Staat weniger wert ist als die anderer. Engagiert fordern die Schulvertreter Hilfe bei den Landtagskandidaten ein. Überzeugt sagen diese im Falle ihrer Wahl ihren Einsatz für die Interessen der Schüler alternativer Schulen zu, wobei das vielfältige Angebot und die bunte Schullandschaft wichtige Argumente für die Politiker darstellten.
Die Gemeinschaft der Freien Schulen Nürnberg zieht ein sehr positives Fazit der Veranstaltung: „Wir freuen uns über die sehr positive Resonanz der Kandidaten und Kandidatinnen. Und wir werden natürlich nach der Wahl aufmerksam verfolgen, welche Versprechen umgesetzt werden“, fasst Angelika Schelte, die Geschäftsführerin der MOS Franken, die Erwartungen der Schüler, Eltern und Lehrer der Freien Schulen zusammen.